10 Dinge die du für deine Altersvorsorge tun solltest!

Kennst du das: Du weißt eigentlich, dass Altersvorsorge wichtig ist und dass du dich darum kümmern solltest. Aber irgendwie weißt du gar nicht genau, wie Altersvorsorge eigentlich geht und wie du damit starten sollst?

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir 10 Dinge auf, die du  für deine Altersvorsorge tun kannst!

1. Verstehe, wie die AHV funktioniert!

Eine durchschnittliche AHV-Rente beträgt monatlich gerade mal 1’920 Person (BSV, AHV Statistik 2023). Du solltest verstehen, wie die AHV aufgebaut ist und welche Faktoren die Höhe einer Altersrente beeinflussen. Nur so kannst du rechtzeitig Einfluss auf deine Altersrente nehmen und zum Beispiel eine ungewollte Lücke schließen, wie sie etwa durch ein Studium, eine Weltreise oder durch eine verlängerte Mutterschaftspause entstehen kann.

2. Verstehe deinen Pensionskassen-Ausweis!

Es ist wichtig dass du verstehst, wie die berufliche Vorsorge funktioniert und du selber in der Pensionskasse versichert bist. Es gibt in der Schweiz über 1’400 Pensionskassen. Die Leistungen sind sehr unterschiedlich. Alle Pensionskassen müssen gewisse Mindestleistungen erfüllen.

Ob eine Pensionskasse jedoch bessere Leistungen als das Minimum erbringt, ist abhängig von der Pensionskasse sowie von deiner Arbeitgeberin.

Zum Vergleich: Ich habe vor einiger Zeit die Pensionskassen-Situation von zwei verschiedenen Altersheimen verglichen:

Das Altersheim A hat eine Pensionskasse, in welcher nur die Mindestleistungen versichert sind. Das Altersheim B in der Nachbargemeinde hat eine Pensionskasse, die viel bessere Leistungen als das Minimum erbringt.

Eine Pflegerin mit einem Bruttolohn von CHF 50’000 pro Jahr spart in Altersheim A rund CHF 2’500 pro Jahr in ihrer Pensionskasse. Mit dem gleichen Lohn spart sie in Altersheim B ganze CHF 8’500 pro Jahr. Das sind CHF 6’000 mehr pro Jahr, wovon der Arbeitgeber einen Großteil übernimmt. Du siehst also, die Unterschiede sind gewaltig. Es ist deshalb wichtig, dass du die berufliche Vorsorge verstehst und dich bereits beim Vorstellungsgespräch über die Leistungen der Pensionskasse erkundigst.

3. Eröffne ein Säule 3a Konto – aber richtig!

Einzahlungen in die Säule 3a sind steuerlich privilegiert. In der Steuererklärung kannst du den einbezahlten Betrag von deinem steuerbaren Einkommen abziehen und bezahlst dadurch weniger Steuern. Dafür kannst du das Geld erst ab 60 wieder beziehen.

Mit Einzahlungen in die Säule 3a tust du deiner Altersvorsorge etwas Gutes – aber nur, wenn du sie in eine sinnvolle Säule 3a Lösung investierst. Aufgrund der Inflation solltest du dein Geld in eine breit diversifizierte Säule 3a Wertschriftenlösung mit tiefen Gebühren einzahlen. Aus Steuergründen solltest du mehrere Säule 3a Konten eröffnen. Von Versicherungslösungen rate ich grundsätzlich ab, die Renditen sind meist nur für die Versicherung gut, nicht aber für dich.

4. Baue ein Vermögen auf!

Ein Vermögen aufzubauen ist nicht nur fürs Alter sinnvoll. Vielleicht verlierst du mit 60 den Job, eine Scheidung stellt deine Finanzen unerwartet auf den Kopf, oder du willst mit 50 nochmal studieren – es gibt viele gute Gründe, weshalb es sinnvoll ist, einen gut gefüllten Spartopf zu haben.

Das Sparkonto eignet sich für kurzfristiges Sparen, wie beispielsweise für ein neues Auto, für Ferien oder für eine Weiterbildung. Wenn du jedoch langfristig ein Vermögen aufbauen möchtest, dann solltest du das Geld investieren. Aufgrund der Inflation verliert das Geld auf dem Sparkonto mit der Zeit nämlich massiv an Wert. Wenn du dein Geld hingegen investierst, kann es für dich arbeiten und sich mit der Zeit vermehren. Bevor du mit Investieren startest, solltest du dir unbedingt ein Grundwissen über Investieren aneignen und dir eine Strategie zurechtlegen. Wenn du Lust hast, besuche dafür gerne meinen Workshop “Frauenpower in Vorsorge und Finanzen”. Mehr Infos findest du in meinem Onlineshop. Übrigens: Ende August schreibe ich weitere Workshop-Daten für nächstes Jahr aus.

5. Optimiere dein Sparpotential mit einem Budget!

Viele Menschen wissen, wie viel Geld sie monatlich für Fixkosten wie die Miete oder die Krankenkasse ausgeben. Aber wenn es um die variablen Kosten geht, wissen die wenigsten Bescheid. Oder weißt du, wie viel Geld du pro Jahr für dein Haustier, für Geschenke, Lebensmittel, Abos oder ungedeckte Gesundheitskosten ausgibst?

Die Basis für einen erfolgreichen Umgang mit deinen Finanzen bildet ein Budget. Ein Budget hilft dir, eine Übersicht über deine Finanzen zu haben.

Mein Tipp: Tracke deine Ausgaben. So erkennst du, wohin dein Geld tatsächlich fließt. Wenn du schwarz auf weiß siehst, wofür du dein Geld ausgibst, deckst du Sparpotentiale viel leichter auf. Bei regelmäßigen Kosten wie Versicherungen und Abos solltest du zudem prüfen, ob es günstigere Optionen gibt.

Das Geld, das du dadurch zusätzlich sparst, kannst du für deine Altersvorsorge auf die Seite legen.

6. Erstelle Vorsorgedokumente und sichere dich rechtlich ab!

Es gibt in der Schweiz verschiedene Arten von Vorsorgedokumenten. Wichtig für deine Finanzen sind der Vorsorgeauftrag und das Testament.

Mit dem Vorsorgeauftrag entscheidest du, wer dich im Fall von Urteilsunfähigkeit vertreten und deine Finanzen regeln soll. Urteilsunfähig bist du dann, wenn du nach einem Unfall oder Krankheit kognitiv längerfristig oder dauernd nicht mehr in der Lage bist, dich selbst um deine Angelegenheiten zu kümmern.

Ohne Vorsorgeauftrag entscheidet die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB, wer dich vertreten soll. Häufig werden dafür Berufsbeistände beauftragt.

Auch Ehepaare sollten einen Vorsorgeauftrag erstellen, denn das eheliche Vertretungsrecht beschränkt sich nur auf alltägliche Angelegenheiten. Ohne Vorsorgeauftrag brauchen Ehepaare beispielsweise bei einem Hausverkauf oder für die Unterzeichnung eines Heimvertrags die Zustimmung der KESB.

Mit einem Testament bestimmst du, wer nach deinem Tod deinen Nachlass erhält. Kinder und Ehepartner haben Anspruch auf sogenannte Pflichtteile. Davon abgesehen kannst du frei entscheiden, wer deinen Nachlass erhalten soll. Ein Testament ist insbesondere zur gegenseitigen Absicherung von unverheirateten Paaren sehr wichtig. Aber auch Ehepaare sollten die erbrechtliche Absicherung durch ein Testament oder Ehevertrag prüfen, um sich je nach Situation finanziell zusätzlich zu begünstigen.

Wie du einen Vorsorgeauftrag sowie ein Testament ganz ohne Notar rechtsgültig selber erstellen kannst und was es dabei zu beachten gibt, erkläre ich dir einfach und übersichtlich in meinen beiden Onlinekursen „Testament und Erbrecht“ sowie „Vorsorgeauftrag und Vollmacht“. Als Sozialarbeiterin bei Pro Senectute habe ich fünf Jahre lang Beratungen zu Vorsorgedokumenten durchgeführt.

7. Kümmere dich um deinen Versicherungsschutz!

Um im Fall der Fälle auf der sicheren Seite zu sein, solltest du folgende Versicherungen unbedingt abschließen:

  • Hausratversicherung
  • Privathaftpflichtversicherung
  • Rechtsschutzversicherung

Damit bist du für viele unvorhergesehene Situationen und Missgeschicke abgesichert, für die du sonst finanziell mit deinem privaten Vermögen haften und aufkommen müsstest.

Zudem solltest du prüfen, ob du eine Lebensversicherung brauchst. Die Leistungen aus Sozialversicherungen im Fall von Invalidität oder Tod sind oft ungenügend. Mit einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung kannst du dich bei Invalidität mit einer zusätzlichen Rente absichern. Mit einer Todesfallrisikoversicherung kannst du im Fall deines Todes deine Familie und weitere Personen finanziell absichern.

Merke dir also: Ein guter Versicherungsschutz ist wichtig, denn ein fehlender Schutz kann dich finanziell ruinieren. Das wiederum hat Auswirkungen auf deine Möglichkeiten, selber vorzusorgen.

8. Investiere in dein Humankapital!

Unsere Wirtschaft verlangt nach gesunden und gut ausgebildeten Arbeitskräften. Hier kommt das Humankapital ins Spiel. Dein Humankapital sagt aus, wie viel Geld du mit deinen Fähigkeiten verdienen kannst.

Hast du eine gute Ausbildung, bildest du dich regelmäßig weiter und verfügst du über eine gute Gesundheit, sind die Chancen hoch, eine gut bezahlte Stelle zu finden.

Wenn du dich hingegen nicht weiterbildest, hast du langfristig immer weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wenn du noch dazu die eigene Gesundheit vernachlässigst, z.B. durch ungesunde Ernährung, einen Mangel an Bewegung, eine ungesunde Lebensweise wie ein hoher Alkohol- oder Tabakkonsum, viel Stress oder Sonstiges, wirst du mit zunehmendem Alter weniger leistungsfähig und das Risiko für ernsthafte Erkrankungen, die zu einer Invalidität führen, steigt stark an.

Da wir davon ausgehen müssen, dass das Rentenalter in Zukunft weiter ansteigt, wird das Humankapital immer wichtiger. Einerseits müssen unsere wirtschaftlichen Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt auch nach 65 noch gefragt sein. Andererseits müssen wir über die nötige Gesundheit verfügen, um überhaupt länger arbeiten zu können.

Investiere deshalb in dein Humankapital. Bilde dich regelmäßig weiter und achte auf einen gesunden Lebensstil, denn nur so bleibst du bis zur Pensionierung finanziell unabhängig und füllst nebenbei deine Pensionskasse.

9. Verbessere dein Money Mindset!

Dein Money Mindset beschreibt deine Einstellung zu Geld. Nur wenn du über eine positive Einstellung zu Geld-Themen verfügst, bist du in der Lage, langfristig finanziell erfolgreich zu handeln.

Wenn du beispielsweise denkst: “Ich werde es eh nie schaffen, CHF 100’000 zu sparen…”, dann wirst du es auch nicht schaffen. Wie denn? Du kannst nichts erreichen, an das du nicht selber glaubst.

Wenn du hingegen die Überzeugung hast: “Ich werde es schaffen, CHF 100’000 zu sparen…”, dann kannst du dir ein konkretes Ziel setzen und dich fragen, wie du dieses erreichst.

Die gute Nachricht ist, dass du an deinem Money Mindset arbeiten kannst. Es gibt dazu verschiedene Literatur und Coaches. Auch in meinem Vorsorge Guide findest du eine Anleitung plus ein 20-seitiges Money Mindset-Workbook zum Download.

10. Eigne dir Finanzwissen an!

Als ehemalige Sozialarbeiterin bei Pro Senectute habe ich immer wieder Seniorinnen und Senioren erlebt, die sich kurz vor oder nach der Pensionierung bei mir gemeldet und sich empört darüber beklagt haben, wie wenig Rente sie bekommen.

Der Standard-Spruch lautete dann etwa so: “Ich habe mein Leben lang gearbeitet, es kann doch nicht sein, dass ich nur so wenig Rente bekomme?”

Hm, doch, das kann sogar sehr gut sein. Die Betroffenen wussten das aber offenbar nicht, weil sie sich nicht darüber informiert hatten.

Wer wenig über Finanzen weiß und sich zum Beispiel nicht über Vorsorge informiert, dem können solche bösen Überraschungen passieren. Hätten die Betroffenen gewusst, dass die AHV und Pensionskasse zusammen nur einen Bruchteil des vorherigen Einkommens ausmachen, hätten sie vielleicht frühzeitig damit angefangen, selber vorzusorgen.

Eigne dir deshalb das nötige Grundwissen im Bereich Finanzen an. Das ist gar nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst.

Mit diesem Video hast du eine gute Übersicht über die Maßnahmen bekommen, mit denen du deine Vorsorge langfristig optimieren kannst. Gerne helfe ich dir dabei, mehr über die einzelnen Maßnahmen zu lernen und diese umzusetzen.

Mit meinen Angeboten wie dem Vorsorge-Guide und dem Workshop “Frauenpower in Vorsorge und Finanzen” vermittle ich Finanzwissen einfach und nachvollziehbar. Du findest bei mir kein mühseliges Möchtegern-Finanz-Blabla, sondern einfache Erklärungen mit ganz vielen verständlichen Fallbeispielen. Damit du endlich den Durchblick in der Finanzwelt bekommst!

Wenn du deinen Senf dalassen möchtest, dann kommentiere gerne diesen Blogbeitrag.

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