So hoch sollte deine Rente in der Schweiz sein

Hast du dich auch schon mal gefragt, wie viel Geld du im Alter brauchst?

Das ist eine sehr schwierige Frage und leider gibt es keine einfache Antwort darauf, denn der Geldbedarf im Alter ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

 

Folgende Fragen solltest du dir selber stellen – aber Achtung, nicht alle wirst du heute schon beantworten können:

  • Welche persönlichen Ziele und Wünsche habe ich? Will ich mich z.B. Frühpensionieren lassen oder auswandern? 🌴
  • Welchen Lebensstandard habe ich? Brauche ich im Alter z.B. ein Auto 🚗, wie und wo will ich wohnen 🏡 und wie gestalte ich meinen Alltag? (Will ich nur zu Hause rumsitzen und Netflix schauen oder will ich etwas erleben wie Ausflüge unternehmen, Kurse besuchen, Reisen gehen etc.?) 🎢
  • Wie sieht meine gesundheitliche Situation im Alter aus? Bin ich auf Hilfsmittel wie z.B. einen Rollstuhl angewiesen 🦽? Brauche ich eine Wohnung mit Lift? Habe ich ungedeckte Gesundheitskosten?
  • Wohne ich alleine oder mit meinem Partner bzw. meiner Partnerin – oder bin ich gar offen für eine WG?
  • Wie entwickelt sich die Inflation bis zur Pensionierung? 📈
  • Steigt die Lebenserwartung auch in Zukunft an? Wie alt werde ich? Muss das Geld für 20, 30 oder 40 Jahre oder gar länger reichen?
  • Wie lange dauert es noch bis zur Pensionierung? Wie entwickeln sich die Leistungen der AHV und Pensionskasse bis dahin? Kann ich bis zur Pensionierung arbeiten oder werde ich vorher arbeitslos oder krank?🤔
  • usw.

Du siehst also: Die Frage, wie viel Geld du im Alter brauchst, ist sehr individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig. Um dir trotzdem mal einen Einblick zu geben, habe ich folgendes Fallbeispiel für dich vorbereitet:

Fallbeispiel Anna

Die 35 jährige Anna macht sich Gedanken darüber, wie hoch ihre Rente einst sein muss, um ihren jetzigen Lebensstandard auch im Alter weiterzuführen. Anna ist eine unternehmungslustige Person und wünscht sich, nach der Pensionierung regelmässig Ferien zu machen, Yogakurse zu besuchen, gesunde Lebensmittel zu kaufen und mit Freunden Ausflüge zu unternehmen. Zudem würde sie gerne weiterhin in der Stadt wohnen. Sie rechnet aus, dass sie eine Rente von CHF 5’000 bräuchte, um sich diesen Lebensstil inkl. Kosten für Wohnen, Krankenkasse, Steuern, Mobilität etc. zu finanzieren.

Sie geht deshalb davon aus, dass sie ihre Altersvorsorge so planen muss, dass sie bei ihrer Pensionierung in 30 Jahren eine Rente von CHF 5’000 beziehen kann. Anna macht jedoch einen grossen Denkfehler 💡🚨 Sie hat die Inflation nicht berücksichtigt!

Die Inflationsrate in der Schweiz beträgt im Durchschnitt 2% pro Jahr. Das heisst: Pro Jahr wird alles 2% teurer. Wenn Anna heute sagt, dass sie CHF 5’000 monatlich braucht, dann muss sie die Teuerung von 2% über die nächsten 30 Jahre miteinrechnen.

Ich habe das mit dem Inflationsrechner von MoneyLand berechnet. Das Ergebnis: Die monatliche Rente von Anna müsste CHF 9’060 betragen 😲

Musstest du auch einmal tief Schlucken, als du diese Zahlen gehört hast? Schon krass, wenn Geld über die Zeit so viel an Wert verliert, dass wir in 30 Jahren rund CHF 9’060 brauchen, um damit die gleichen Waren und Dienstleistungen zu kaufen wie heute mit CHF 5’000 😱 Und dabei ist die Inflationsrate mit “nur” 2% in der Schweiz im Gegensatz zu anderen Ländern vergleichsweise sogar tief 📈📊

Dazu kommt: Die AHV passt sich zwar laufend an die Inflation an, aber eine AHV Rente alleine wird im Alter niemals ausreichen, um den Lebensbedarf zu decken. Eine durchschnittlich ausbezahlte AHV-Rente beträgt heute ca. CHF 1’900. Eine AHV Rente alleine reicht definitiv nicht, um über die Runden kommt 📑🧾

Bei der Pensionskasse sieht es sogar noch schlechter aus: Hier gibt es keine Anpassung an die Inflation, im Gegenteil, die Renten werden in den kommenden Jahren voraussichtlich sogar sinken 🔽

Anna fragt sich nun, wie sie es anstellen soll, dass sie bei der Pensionierung auf eine Rente von CHF 9’060 im Monat kommen soll. Ich wünschte, ich könnte dir eine simple Anwort darauf geben, aber so einfach ist das leider nicht. Es gibt nicht DIE Lösung, sondern eine Vielzahl von Hebel, die wir in Bewegung setzen können und müssen, um die eigene Vorsorge und Finanzen langfristig zu optimieren 💡

Beispielsweise, indem wir die Säule 3a in Wertschriften statt auf ein Zinskonto einzahlen, indem wir Lücken in der AHV vermeiden, uns bei einem Vorstellungsgespräch die Pensionskassen-Leistungen des Arbeitgebers anschauen, uns in einer Partnerschaft rechtlich und finanziell absichern, regelmässig in unser Humankapital investieren, ein Budget erstellen und unsere Finanzen überblicken und vieles, vieles mehr  ⚙️🔩 Nur wenn wir all diese Massnahmen ergreifen und die Weichen bereits heute richtig stellen, können wir es langfristig schaffen, im Alter mit einigermassen genügend Geld dazustehen 💵 Je früher du damit startest, desto besser!

Wenn du wissen möchtest, welche Möglichkeiten du hast, um deine Vorsorge und Finanzen langfristig zu optimieren, dann besorge dir meinen Vorsorge-Guide. Der Vorsorge Guide ist nicht nur ein eBook, sondern enthält auch Videos, Checklisten und Anleitungen und wird jährlich aktualisiert – denn im Bereich Vorsorge gibt es fast jährlich wieder gesetzliche Anpassungen📚

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Wie immer freue ich mich über Reaktionen auf diesen Blogbeitrag. Wenn du deinen Senf dalassen willst, dann lasse gerne einen Kommentar da 💬

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